Roma: österreichische (anerkannte) Volksgruppe

Marianna Pentek

Sussan Zarif Zadeh

Roma: österreichische (anerkannte) Volksgruppe

 

Die „Roma“ (Rom bedeutet Mann, Mensch) setzen sich aus vielen verschiedenen Untergruppen zusammen. In Österreich sind es fünf größere Gruppen, die zur Volksgruppe der Roma zählen.

 

(Vortragender: Prof. Rudolf Sarközi, Obmann des Kulturverreins österreihchischer Roma)

 

·        während des 1. Welkrieges gaben es keine Volksgruppen, Romas wurden als „Zigeuner” verfolgt -> 90 % sind zum Opfer gefallen

(z. B. in der Familie des Vortragenden haben aus 28 Angehörigen nur drei überlebt!)

·        „Vor 70 Jahren, am 12. März 1938, marschierte die deutsche Wehrmacht in Österreich ein. […] Mi der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten setzte die Verfolgung, Verschleppung und Ermordung der Juden, der Roma und Sinti und jener Menschen ein, die diesem Regime nicht genehm waren.”[1]

·        in der Nacht des 2. August 1944 wurden fast drei Tausend Zigeuner vergast

·        die in den Konzentrationslagern überlebten und rauskommen konnten, haben nichts mehr besessen, sie probierten zuerst nur zu über- und weiterleben -> in den 50er Jahren wurde ihre Lage besser, in der 70er Jahren gelang der wirtschaftliche Aufbruch, Haftbefehle

·        Kinder sind in die Situation hineingewachsen, arm und unausgebildet zu sein à außerschulische Betreuung

·        die heutigen Roma leben seit 1964 in Österreich

·        gesellschaftlich verändert

·        auch in ihrem Leben ist es ein wichtiger Punkt, ob sie über einen gutbezahlten Job und eine leistbare Wohnung verfügen

·        es war schwer, Rämlichkeiten in Wien zu bekommen (so auch für Sarközis ganze Familie); siehe heute: „Initiative THARA Haus” – Ein Haus für jugendliche Roma und Sinti in Wien[2]

·        19. Bezirk: Entfernung zu Bundesstellen, Ämter, Parlament

·        Seit 1993 sind Roma und Sinti in Österreich eine anerkannte Volksgruppe.”[3]

·        um Förderungen zu bekommen, haben sie Politiker mit offenen Ohren gefunden

·        nach dem EU-Eintritt keine Besuche mehr nach Ungarn und Tschechien

·        die Angehörigen dieser Volskgruppe zählen als Staatsbürger von Österreich

·        Romas wurden zuerst von den Gestzgebern nicht geachtet, weil sie sich nicht vertreten konnten à wer arm ist, kann sich nicht vertreten!

·        seit dem Mauerfall 1989 hat sich die Lage geändert

·        jetzt sind Angehörige der Roma Mitarbeiter des ORF

·        Beispiel: in der Slowakei ist in einer Siedlung eine Mauer aufgebaut; eine Trennlinie der Bevölkerung zwischen Roma und Nicht-Roma

·        ethnische Säuberungen: die Zahl ist hoch; sie deklarierten sich auch nicht immer als Roma

·        Aufbruchsmöglichkeit mit Bildung: im Vorschulalter, Schule, Bildung auch für Erwachsene à es ist auch wichtig, den Führerschein zu haben

·        900.000 € für die Bildung; siehe Roma-Fonds: „Der Fonds gewährt Angehörigen der autochthonen Volksgruppe förderungswürdige finanzielle Unterstützung.”[4]

·        Familien sind stark belastet -> wenn nötig, werden auch Zuschüsse für den Kindergarten gegeben

·        Roma müssen in Österreich nicht Staatsbürger sein, sie müssen nur ihr Lebensmittelpunkt hier haben

·        Veranstaltungen: zwei Bälle der Roma (zu Weihnachten), Lesungen

·        Medien: Roma Bild, Romani Patri (aus Oberwart, zweisprachig, beschäftigt sich mehr mit dem benachbarten Land), Fernsehsendung Heimat, fremde Heimat … „Mittlerweile gibt es eine Fülle an Vereinszeitungen und Publikationen, eine wöchentliche 15-minütige Sendung in Roman auf Radio Burgenland (Roma Sam) und viermal im Jahr die ORF-Burgenland TV-Produktion (Servus-Szia-Zdravo-Deltuha), in der Roma redaktionell mitwirken können sowie das Volksgruppenradio in Wien (Radio Kaktus – MW 1476).”[5]

·        Vorurteile gibt es überall, in Österreich und Wien nicht so stark; Roma fallen manchmal in der Gesellschaft aus; z. B. durch Betteln auf der Straße <-> sonst sind Roma „voll integriert”

·        Roma müssen selbst etwas tun, um ihre Lage zu verbessern

·        in der Gruppe muss ein relativer Ausgleich geschaffen werden

·        „übergebildete” Roma verlassen manchmal den Gruppenverband, sie zählen sich dann oft nicht mehr zur Volksgruppe der Romas; Angehörige der Volksgruppe der Roma leugnen manchmal ihre Herkunft, ihre Kultur und ihre Sprache – sie wollen sich assimilieren, wollen nicht auffallen, wollen keine Außenseiter sein

·        Ausblick nächstes Jahr: Europäische Romakonferenz „Wie schaut die Zukunft der Roma in Europa aus?”


[1] In: Romano Kipo Informations-Zeitung des Kulturverein österreichischer Roma, Nr. 1/2008, S. 2.

[2] In: Romano Kipo – Informations-Zeitung des Kulturverein österreichischer Roma, Nr. 1/2006, S. 4f.

[3] s. o. S. 8.

[4] In: Romano Kipo Informations-Zeitung des Kulturverein österreichischer Roma, Nr. 3/2006, S. 15.

[5] In: Romano Kipo Informations-Zeitung des Kulturverein österreichischer Roma, Nr.1/2006, S. 8.

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